ODESSA

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Odessa, 01.10. – 05.10.2016

Als ich im vergangenen Jahr von meiner Reise nach Warschau begeistert zurück gekehrt war, stand fest, dass ich auf jeden Fall nochmal nach Osteuropa reisen werde.
Ein gutes Jahr später war es nun so weit und ich reiste in die Ukraine.

Wie ich auf die Ukraine als Reiseziel gekommen bin, ist relativ schnell erklärt. Es sollte ein Kurztrip in eine Stadt am Meer werden, die touristisch noch nicht allzu sehr überlaufen ist und die Reisekasse sollte so wenig wie möglich strapaziert werden. So fiel die Wahl relativ schnell auf die größte Hafenstadt am Schwarzen Meer und die Buchung der Flüge war nur noch Formsache.

Ähnlich wie bei der letztjährigen Reise nach Polen reiste ich ohne festgelegten Reiseablauf an und wurde wiedermal absolut positiv überrascht!
Sowohl die gemütliche Altstadt, als auch die Lage direkt am Meer und die für Westeuropäer unglaublich günstigen Preise vor Ort lassen mich Odessa für immer in bester Erinnerung behalten.

Doch seht selbst:

DO´s

  • Über die Deribasovskaya-Straße im Zentrum schlendern – urgemütlich!
  • Einen Milchkaffee mit Zimt an einem der typischen Kaffee-Autos genießen – Odessa pur!
  • Am Meer und im Shevchenko-Park spazieren gehen – Erholung garantiert!
  • Die 192 Stufen der berühmten Potemkinschen Treppe selbst zählen und anschließend am Hafen die Blicke in die Ferne schweifen lassen – unvergesslich!
  • Vor der Oper auf einer Bank entspannen und einfach mal nichts tun – Genuss pur!

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Die Reise in die Ukraine begann am Münchner Flughafen mit einem knapp 2,5-stündigen Flug, der von Lufthansa Cityline durchgeführt wurde.
Einen separaten Bericht über den Flug habe ich hier veröffentlicht.

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Während meines Aufenthaltes nächtigte ich im 4-Sterne Hotel Alexandrovskiy.
Einen sparaten Bericht über dieses Hotel findest Du hier.

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Direkt vor dem Hotel, auf einem parkähnlichem Grünstreifen, befindet sich ein kleiner Trödelmarkt. Hier findet man neben klassischen Souvinirs, auch Bücher, Spielwaren und Snacks.

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Das Zentrum Odessas bildet die größtenteils zur Fußgängerzone ausgebaute
Deribasovskaya-Straße. Von West nach Ost verlaufend findet man hier neben zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés auch den Park „City Garden“.

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Ebenfalls an der Deribasovskaya-Straße gelegen, befindet sich die Odessa City Fair, hier am rechten Bildrand erkennbar.
Viele kleine marktähnliche Stände und Buden bieten verschiedenste lokale und internationale Leckereien an und bei schöner Hintergrundmusik kann man hier wunderbar entspannen.

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Ebenfalls mitten im Zentrum Odessas befindet sich die Verklärungskathedrale.
Umgeben von einer gepflegten Parkanlage bieten hier verschiedene Künstler und Verkäufer ihre Werke und Waren an.

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Folgt man der Shoppingmeile weiter ostwärts, kommt man zu der Oper von Odessa, einem der Wahrzeichen der Stadt. Vor allem bei schönem Wetter lässt es sich hier wunderbar aushalten und die kleine, gepflegte Parkanlage lädt zum Verweilen ein.

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Auf dessen gegenüberliegender Seite befindet sich die Duma, das eindrucksvolle Rathaus Odessas.

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Von hier aus führt eine traumhaft schöne Allee, die das ganze Jahr über jeden Abend bunt beleuchtet wird, der Prymorskyi Boulevard, zu dem wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt…

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… die Potemkinsche Treppe.
Zum Zeitpunkt meines Besuchs wurde der obere Teil der im Jahre 1841 fertig gestellten Freitreppe restauriert. Dennoch tat dies deren Imposanz keinen Abbruch und zumindest einmal muss man die 192 Stufen selbst auf und ab laufen. Es ist anstrengender als man meint..!

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Am unteren Ende der Potemkinschen Treppe befindet sich der Hafen von Odessa.
Neben einem Cafè und einem Restaurant bieten verschiedene Anbieter Rundfahrten entlang der Küste und des Strandes an.
Auch ich habe mir dieses einstündige Vergnügen bei strahlendem Sonnenschein und 25 °C gegönnt; die Reisekasse wurde bei einem Preis von 3 € nicht allzu sehr belastet.

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Einen Tag später wollte ich mir das Meer nochmals von der Nähe ansehen und spazierte durch den Shevchenko-Park, entlang des Zentralstadions und des Grabmals des unbekannten Soldaten hinunter zum Strand Otrada.
Neben einem tollen Sonnenuntergang, der das Schwarze in ein leuchtend grünes Meer verwandelt hat, beeindruckte mich ein riesiger Felsen, welchen Ehepaare Hand-in-Hand besteigen sollen, um sich zu beweisen, auch schwierige Zeiten gemeinsam überstehen zu können.

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Jeden Abend wird die Innenstadt Odessas von zahlreichen Lichtquellen beleuchtet und offenbart so eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre.
Wie am linken Bildrand erkennbar, wird zu jeder Tages- und Nachtzeit frisch gebrühter Kaffee aus Kofferräumen kleiner Autos verkauft – sehr lecker ist der Kaffee Americano mit Zimt 🙂 .

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Ein architektonisches Highlight ist das sogenannte Wand-Haus, nahe des Prymorskyi Boulevard.
Auf den ersten Blick wirkt es wie ein normales Wohnhaus, auf den zweiten jedoch scheint es nur drei Wände zu haben. Diese optische Täuschung entsteht, da die Rückwand einige Meter weiter hinten beginnt. Dennoch wirkte es eindrucksvoll, als ich direkt davor stand.

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Fünf Tage in Odessa gehen zu Ende. Fünf Tage in der Ukraine.
Fünf Tage in einer Stadt, in der nur russisch gesprochen wird.

Viele fragende Blicke, runzelnde Stirne und Unverständnis („wieso denn ausgerechnet da hin?“) sind mir vor meiner Reise in das größte europäische Land entgegengebracht worden.
Und auch ich wusste nicht wirklich, was mich erwarten würde.

Umso erstaunter war ich, als an nahezu jeder Ecke der Stadt ein kleiner Park, eine schöne Bar oder ein völlig neuer Stadtteil zu finden war. Darüber hinaus ist es besonders schön, wenn das Meer nur einen Steinwurf vom lebendigen Zentrum der Millionenmetropole entfernt ist.

Als Kontrast zu dem geordneten und genormten deutschen Alltag fielen mir neben den Gullydeckeln (manche liegen nur als wackelige Dekoration auf metertiefen Löchern) viele Straßenhunde und -katzen auf, die mir jedoch nie nahe kamen.

Es wird nicht meine letzte Reise nach Osteuropa gewesen sein, denn neben dem Kontrast zu meinem Alltag lassen sich, vor allem hier in Odessa, sehr schöne und unglaublich günstige Tage verbringen!