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Athen, 16.03. – 21.03.2015
Wirtschaftskrise, Milliardenhilfe und SYRIZA. Dafür war Griechenland zum Zeitpunkt meines Besuchs seit Monaten aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Dabei geriet das Land und die Leute, gerade in der aktuellen Situation, immer mehr in den Hintergrund.
Das ist schade, hat mir doch sogar schon meine Mutter seit langer Zeit von ihrem Aufenthalt in der griechischen Hauptstadt vorgeschwärmt. Von der einzigartigen Lebensart, der eindrucksvollen Akropolis und natürlich dem leckeren Essen.
Zeit also, um mir selbst ein Bild von dem Land zu machen, das als Gründungsstaat der Demokratie vor über 2500 Jahren in die Geschichtsbücher eingegangen ist.
DO´s
- Gyros und Frappé vom Straßenverkauf essen – griechische Lebensart pur!
- Die Akropolis besteigen – eindrucksvolle Geschichte hautnah!
- Für einen Tagesausflug an den Strand nach Glyfada fahren – abschalten und relaxen!
- Die Ausmaße Athens vom Gipfel des Lykabettus bestaunen – ein unvergesslicher Ausblick!
- Über den Markt von Athen schlendern – ein echtes Erlebnis!
Am Terminal 2 des Münchner Flughafens begann die 5-tägige Reise nach Athen.
Die rund 2,5-stündige Anreise wurde von Lufthansa mit dem Airbus A321 durchgeführt und verlief ohne jegliche Turbulenzen.
Wie auch schon nach Lissabon und Fuerteventura überzeugte dieses Modell mit guter Beinfreiheit, auch wenn man mit 186 cm in der Economy Class so manchmal seine Probleme hat.
Erstaunlich gut war das Essen auf den Flügen:
Auf dem Hinflug gab es Hühnchen mit Gemüse und Reis, auf dem Rückflug Nudelauflauf.
Beides wurde heiß serviert und schmeckte wirklich sehr gut!
Genächtigt wurde im Best Western Hotel Pythagorion, nahe des Omonia-Platzes.
Besonders positiv hervorzuheben ist die ideale Lage als Ausgangspunkt für eine Städteerkundung.
Mehr Informationen zum Hotel gibt es hier.
Der erste Eindruck Athens – Ruinen und Mandarinenbäume
Was mir nach der Ankunft in Athen sofort aufgefallen ist, sind leerstehende Häuser und Ruinen – selbst in den besten Lagen der Stadt. Würden diese Häuser anderswo längst verkauft und (luxus)saniert worden sein, so warten die Eigentümer hier auf wirtschaftlich bessere Zeiten um ihr Eigentum zu veräußern. Dies haben mir auch einige Athener auf Nachfrage bestätigt. Einerseits schade, besonders in den guten Innenstadtlagen und am Meer. Andererseits jedoch macht genau diese Mischung zwischen Altem und Neuem den Reiz Athens aus, der sich ja bereits seit der Antike durch die ganze Stadt zieht und ihr so einen ganz persönlichen Charme verleiht.
Zudem waren selbst im März an jeder Ecke Früchte tragende Mandarinenbäume zu sehen, was der Stadt einen besonders positiven Flair verliehen hat.
Am Rande sei zu erwähnen, dass sie sehr lecker schmecken 😉
Apropos Geschmack… ein absolutes MUSS ist natürlich der Frappé, der seinerzeit in Griechenland seinen Ursprung fand. Der aufgeschäumte und mit Eiswürfeln gekühlte Instantkaffee schmeckt vorzüglich stark und passt wunderbar zu den unzähligen süßen Verführungen der Bäckereien.
Mehr zum Thema Essen in Athen gibt es hier.
Gut gestärkt konnte nun das Wahrzeichen Athens erklommen werden.
Vom Monastiraki-Platz startend erreicht man ca. 30 Minuten später und um 12 Euro Eintrittsgeld erleichtert die Akropolis, deren bekanntester Tempel der Parthenon ist.
Hoch über der Stadt versetzt einen der Anblick der 2500 Jahre alten Bauwerke der Propyläen, des Erechtheion, der Tempel der Nike und des Parthenon augenblicklich in eine nahezu demütige Stimmung. Jahrtausende alte Geschichte fast zum Greifen nah.
Doch davon hält die Besucher eine Absperrung, ca. 10 Meter von den Bauwerken entfernt, ab.
Nicht nur am Erechtheion vorbei hat man von der Akropolis einen schönen Ausblick über die gesamte Stadt.
Auch Richtung Osten eröffnet sich einem ein wunderschöner Ausblick, der neben dem Tempel des Zeus auch das Panathinaiko-Stadion umfasst.
Hier fanden im Jahre 1896 die ersten olympischen Spiele der Neuzeit statt und es wurde auf den Fundamenten des Stadions erbaut, an welchem bereits im Jahre 330 v. Chr. die olympischen Spiele
der Antike stattfanden.
Einen 10-minütigen Spaziergang vom Tempelberg entfernt, befindet sich das neue Akropolis-Museum.
Zu Beginn muss ich zugeben, dass ich kein großer Freund von Museen bin. Trocken und eintönig präsentierte Geschichte ist einfach nicht mein Ding.
Das genaue Gegenteil ist das neue Akropolis-Museum!
Daher kann ich jedem Athen-Besucher wärmstens ans Herz legen, fünf Euro in die Eintrittskarte zu investieren, um sich originale Fundstücke aus nächster Nähe anzusehen.
Besonders schön ist die Pantheton-Ausstellung im obersten Stockwerk. Dort ist ein kleines Kino aufgebaut, in welchem ein Film über das imposante Bauwerk gezeigt wird. Absolut empfehlenswert!
Beim Spaziergang durch den Stadtteil Plaka unterhalb der Akropolis kann man sowohl durch Souvinirläden schlendern, als sich durch schnuckelige Café´s und Restaurants probieren. Die Preise dort sind trotz der touristisch geprägten Lage moderat und die Qualität der von mir probierten Speisen durchgehend gut.
Es wird Nacht in Athen. Und die Stadt zeigt sich von einer ganz anderen, sehr schönen Seite.
Nachdem die Sonne langsam hinter der Akropolis verschwunden ist, wird sie, wie der gesamte Felsen, von unzähligen Scheinwerfern beleuchtet.
Wie eine Schutzburg thront die Akropolis nun über der Stadt und breitet sich mit seiner einnehmenden, wohligen Ausstrahlung schützend über die Stadt. Von nahezu jedem Platz der Stadt ist sie sichtbar und aus jeder Perspektive wird man den Anblick nicht vergessen.
Das Bild ist übrigens in der Rooftop-Bar des Hotels „A for Athens“ am Monastiraki-Platz entstanden 🙂
Die aktuelle „Schutzburg“ Athens findet man hingegen 150 Meter tiefer am Syntagma-Platz – das griechische Parlament.
Die Evzonen, eine Eliteeinheit der griechischen Armee, beschützen das dortige Grabmal des unbekannten Soldaten im stündlichen Wechsel. Ähnlich wie in Monaco verziehen sie keine Miene und nehmen ihre Aufgabe sehr ernst.
Vom Syntagma-Platz aus in westlicher Richtung beginnt die Ermou-Straße, die nahezu durchgehend als Fußgängerzone ausgebaut ist. Zwischen unzähligen Geschäften internationaler Marken und Designern findet man auch kleine Läden einheimischer Händler, die ihre Waren meinst unaufdringlich feil bieten.
In den angrenzenden Seitenstraßen haben sich zumeist Restaurants und Bars niedergelassen. In einem davon habe ich mich selbst von der guten Qualität überzeugen können.
Mehr zum Essen in Athen gibt es hier.
In meinen Augen ist es ein weiteres MUSS, für einen Tag in den südlichen Stadtteil nach Glyfada bzw. Voula zu fahren. Mit der Tram Nr. 5 ist dieses schöne Plätzchen Erde nach ca. 45 Minuten vom Syntagma-Platz aus zu erreichen. Am Meer angekommen, empfiehlt es sich in Edem auszusteigen und durch die gepflegte Marina zu spazieren und den Ausblick auf den Saronischen Golf zu genießen.
Nach der ein oder anderen Stärkung in einem der strandnahen Restaurants, kann die Fahrt nach Voula fortgesetzt werden. Lässt man seinen Blick während der Fahrt nach links schweifen, fallen einem gepflegte, blickgeschützte und meist kameraüberwachte Luxusvillen auf. Allesamt mit Blick aufs Meer versteht sich. Die Finanzkrise macht offenbar einen großen Bogen um den Athener Süden.
Als weiteren, sehr empfehlenswerten Ausflug ans Meer bietet es sich an, die nur knapp 10 Kilometer entfernte Hafenstadt Piräus zu besuchen. Neben dem größten Passagierhafen Europas gibt es rund um Mikrolimano gepflegte Sand/Kiesstrände, die es einem mühelos ermöglichen, vom Athener Großstadtdschungel abzuschalten.
Wenn der kleine Hunger kommt, bietet es sich am Hafen natürlich an, Fisch essen zu gehen. So ging es mir auch und kann daher das Fish House „Botsaris“ in Mikrolimano empfehlen. Frische Produkte zu super Preisen, darüber hinaus eine wunderschöne Aussicht, direkt am Wasser. Top!
„Lyka-WAS“?
So habe ich reagiert, als ich den Namen des höchsten Berges in Athen zum ersten Mal gehört habe.
Als mir dann aber erzählt wurde, dass man von dem Gipfel des Lykabettus einen unglaublich schönen Ausblick über die Stadt haben würde, war klar dass ich da hoch musste.
Kaum zu glauben, aber von unten ist die Akropolis allgegenwärtig, von oben jedoch muss man sie erstmal suchen.
Der Ausblick ist wirklich atemberaubend! Bis nach Piräus und sogar auf die umliegneden Inseln kann man bei gutem Wetter den Blick schweifen lassen. Und: Erst von hier oben werden einem die riesigen Ausmaße der 5-Millionen-Region bewusst. Also ein absolutes MUSS!
Zu Fuß führt der Weg dorthin links am Parlament vorbei in Richtung Kolonaki-Platz. Es bietet sich an, in dem gut situierten Viertel eine kleine Pause in einem Café einzulegen und dem geschäftigen Treiben der Athener Oberschicht zuzusehen. Von dort aus fährt nach weiteren 10 Gehminuten eine Standseilbahn durch den Berg auf den Gipfel in gut 270 Metern Höhe. Man kann den letzten Abschnitt auch zu Fuß zurücklegen, die 3,50 € für Hin- und Rückfahrt waren es mir jedoch allemal Wert, um von unzähligen Schweißtropfen verschont zu bleiben 😉
Dass Athen weit mehr zu bieten hat, als nur die durchaus imposante Akropolis, hatte ich bei Antritt der Reise ehrlicherweise nicht gedacht. Vom lebhaften Markt, über verführerische Cafés, bis hin zum schönen Sandstrand kann man in der Hauptstadt Griechenlands wunderschöne Tage verbringen.
In meinem Fall waren es fünf und es hätte kein Tag weniger sein dürfen!
Nicht nur die frisch gepressten Säfte vom Monastiraki-Platz, sondern auch das entspannende Strandleben im Süden und die Gastfreundlichkeit der Einheimischen lassen mich die Stadt sicherlich noch ein weiteres Mal bereisen!
Antio, Athina 🙂
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